Nach eingehender Vorbereitung und mit großer Vorfreude reiste die offizielle Partnerschaftsdelegation unter Leitung von Dr. Walter Bersch vom 22.10.15 – 31.10.15 nach Japan.
37 Teilnehmer durften erlebnisreiche Tage verbringen, und die Gastgeber aus Ome ließen keinen Wunsch offen.
Da die Anreise zum ersten Mal über den Stadtflughafen Haneda erfolgte, hatte die Gruppe nach langem Flug ab Frankfurt auf dem Weg nach Ome direkt die Gelegenheit in die japanische Kultur einzutauchen und den Takahada Fudousan Tempel in Hino-City zu besuchen.
Bei Ankunft vor der neuen Stadtverwaltung in Ome warteten dann die japanischen Gastgeber bereits in großer Anzahl, und Bürgermeister Takeuchi ließ es sich nicht nehmen, die Delegation zu begrüßen. Bei der anschließenden Verteilung auf die Gastfamilien bekam man einen ersten Eindruck der intensiven Freundschaft, denn sowohl alte Freunde als auch neue Gastgeber nahmen die Gruppe aus Boppard mit offenen Armen in ihren Familien auf.
Nach der ersten Nacht in Japan gab es am Samstag bei der Willkommensparty des Freundeskreises in den Räumlichkeiten der Meisei-Universität erste Gelegenheit zum Austausch und lockeren Kennenlernen. Eine Zaubershow, Taikotrommeln, gemeinsamer Gesang und Tanz schweißten zusammen und bildeten den Auftakt des offiziellen Programms.
Hochoffiziell wurde es dann am Sonntag. Der offizielle Festakt der Stadt Ome begeisterte durch perfekten Ablauf und hochkarätige Programmpunkte. Ein fröhlicher Auftakt durch die Sousuikai-Tänzer begleitete die Gruppe in den großen Saal der Stadtverwaltung, wo die Partnerschaft durch Reden und den Austausch des offiziellen Geschenkes – zwei speziell angefertigte Daruma-Puppen – gewürdigt wurde. Im Anschluß an den offiziellen Teil begeisterte das Orchester der Izumi Mittelschule unterstützt durch einen Chor mit Musikvorträgen auf höchstem Niveau, das Hightlight war ein Disney-Medley, und riss die Zuhörer zu begeistertem Applaus und Standing Ovations hin.
Dann erklang die Partnerschaftsglocke aus Maria Laach zum ersten Mal in Ome. Eine japanische Version des Glockenturmes aus dem Partnerschaftsgarten in Boppard steht nun vor der Stadtverwaltung in Ome und erlaubt stetigen Gleichklang zwischen den Städten: Zwei Städte, zwei Türme, zwei Glocken – ein Klang! Im Festsaal des Sweet Plum-Veranstaltungszentrums wurde dann gebührend gefeiert.
Die Überreichung von Gastgeschenken wurde u.a. begleitet von Musikvorträgen von beiden Seiten und dem Aufschlagen eines Reisweinfasses.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war sicher auch der erste offizielle Auftritt eines Bopparder Karnevalsprinzen. „Schorsch der Schöne“ zog in vollem Ornat begleitet durch einen improvisierten karnevalistischen Hofstaat zu den Klängen des Narrhallamarsches ein und brachte den japanischen Freunden „Karneval als Gefühl“ nahe. Nach dem offiziellen Ausklang bewährten sich die geschlossenen Freundschaften, und es folgten viele Feiern im kleinen Kreise.
Am Montag erwartete die Gruppe dann eine Erfahrung, welche so auch für Japaner einen Seltenheitswert besitzt: eine Fahrt zum Fuji-san mit komplett freier Sicht auf das 3776 m hohe Wahrzeichen Japans. Der Wettergott zeigte sich extrem gut gelaunt, und es herrschte eine Sicht auf den Berg wie nur an einigen wenigen Tagen im Jahr. Die Busfahrt bis zur fünften Station auf 2500 m Höhe war an sich schon ein Erlebnis. Die Fernsicht, der Ausblick auf den Gipfel und der anschließende Besuch der Oshino Hakkai Fujiquellen machten den Tag dann perfekt.
Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Stadt Ome. Eine Behinderteneinrichtung mit dem Bopparder Wingert, die Weberei Hotman, das malerische Tal des Tama-Flusses und der leckere Sake im Hause der Sawanoi Brauerei wurden gemeinsam besucht. Anschließend stand die Ome Sogo High School, Partnerschule des Kant-Gymnasiums, auf dem Programm.
Hier begeisterten japanische Schüler mit einer professionellen Taiko-Vorführung. Der Besuch der neuen Stadtverwaltung bildete den Abschluss eines ereignisreichen Tages.
Nachdem der Mittwoch individuell mit den Gastfamilien und Freunden verbracht wurde, stand am Donnerstag Tokyo auf dem Programm. Eine Fahrt in überfüllten Zügen zur Rush-Hour nach Tokyo war eine ganz direkte Erfahrung japanischen Lebens.
Der Blick vom SkyTree, mit 634 m Höhe das zweithöchste Bauwerk der Erde, erlaubte spektakuläre Blicke auf die Megacity Tokyo und war sicher ein weiterer Höhepunkt der Reise.Der Besuch eines Shopping Centers und des traditionellen Tempelbezirkes in Asakusa rundeten den Tag in Tokyo ab.
Nach der Rückkehr nach Ome wartete dann am Abend schon der Deutschkurs mit einer lockeren Party als inoffizieller Abschluss der Reise.
Freitags gab es dann nochmals die Gelegenheit, Zeit mit den Gastfamilien zu verbringen und individuelle Ausflüge zu unternehmen. Einige Teilnehmer nutzten auch die Gelegenheit und besuchten die Gartenparty des ehemaligen Vorsitzenden des Freundeskreises Tamaki Hijikata. Kofferpacken und Abschiedsbesuche leiteten dann schon die Rückreise ein.
Am Samstagmorgen galt es dann gleich zweimal Abschied zu nehmen. 16 Teilnehmer der Delegation reisten frühmorgens mit dem Shinkansen noch für vier weitere schöne Tage nach Himeji, Naoshima und Kyoto. Die direkten Rückkehrer wurden gegen 11:00 h vor der Stadtverwaltung verabschiedet und dann per Bus zum Flughafen gebracht.
Tränenreiche Abschiede mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen in Ome oder Boppard:
in 2020 gibt es gleich zwei Gründe offiziell nach Ome zu reisen – 55 Jahre Partnerschaft und die 32. Olympischen Sommerspiele in Tokyo.
Mit Freude habe ich den Bericht gelesen. Als mehrmalige Ome / Japanreisende konnte ich die Vielfalt der Programmpunkte, anhand der Bilder und des Berichtes, noch einmal miterleben. Ich freue mich mit den erstmals Reisenden, dass ein neues Stück Kultur auch sie fasziniert hat. Möge der Freundeskreis weiter lebendig bleiben!