Am 25.07.2013 hat der japanische Außenminister, Seine Exzellenz Fumio Kishida, die diesjährigen Träger der „Besonderen Auszeichnung durch den Außenminister“ bekanntgegeben. Unter anderem wurde die Stadt Boppard mit dieser Auszeichnung gewürdigt.
Beim Lesen der insgesamt 31 ausgezeichneten Institutionen fällt auf, dass nur zwei Auszeichnungen nach Deutschland gehen, weltweit ist nur eine Stadt dabei, nämlich Boppard.Ansonsten sind es weltweit agierende Organisationen wie zum Beispiel das „Tokyo String Quartet“ in New York. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Wertigkeit dieser Auszeichnung erkennbar.
Der Generalkonsul von Japan in Frankfurt, Hideyuki Sakamoto, überreichte den Preis im Rahmen einer Feierstunde am 28. August 2013 in der Aula des Kant-Gymnasiums Boppard an den Ersten Beigeordneten der Stadt Boppard, Dr. Heinz Bengart.
Die Wahl des Veranstaltungsortes hatte einen besonderen Hintergrund. 22 Schülerinnen und Schüler der Partnerschule des Kant-Gymnasiums Boppard hielten sich für eine Woche im Rahmen des Schüleraustauschs am Kant-Gymnasium auf. Dem Ersten Beigeordneten der Stadt Boppard, Dr. Heinz Bengart, war es ein besonderes Anliegen die Verleihung im Rahmen des Aufenthaltes der japanischen Jugendlichen zu ermöglichen.
Neben den jungen Japanern und deren erwachsenen Begleitern nahmen auch die Schüler der Gastfamilien an der Verleihung teil. In seiner Festansprache beschäftigte sich Dr. Bengart mit der Frage, welche Umstände dazu führten, dass die Stadt Boppard eine solch hohe Auszeichnung von Seiten des japanischen Außenministeriums verliehen bekam.
Dabei ging er auf die Anwesenheit einiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festaktes ein: „Die Ehrenvorsitzenden des Freundeskreises Ome-Boppard Wolfgang Gipp und Dr. Walter Bersch, beide Bürgermeister a. D., besuchten Ome einige Male. Der Ehrenvorsitzende Heiner Conrad, der krankheitsbedingt leider nicht an dem Festakt teilnehmen konnte, wurde von Generalkonsul Shigeeda mit dem Orden „Aufgehende Sonne, Goldene und Silberne Strahlen“ von Kaiser Akihito ausgezeichnet. Der 1. Vorsitzende des Freundeskreises Ome-Boppard Alfred Roos, der bereits über hundertmal in Japan unterwegs war, die Eheleute Horn, die Eheleute Birnstock sowie weitere Vorstandsmitglieder pflegen auf vielfältigste Weise die partnerschaftlichen Beziehungen. Frau Masako O´Regan, Frau Miho Roos und Frau Midori Roß, drei der fünf japanischen Staatsbürger, die in Boppard eine neue Heimat gefunden haben, sind langjährige Dolmetscherinnen bei ungezählten Besuchen. Herr Walter Honecker ist der „Bopparder Taiko-Mann“ und zwischenzeitlich Vorsitzender der Deutschen Taiko Foundation e. V. Aber auch die betreuenden Lehrer und Lehrerinnen vom Kant-Gymnasium mit Schulleiter Wolfgang Spriewald an der Spitze, der organisatorisch vieles ermöglicht hat, die gastgebenden Schüler und Schülerinnen, deren Eltern, besonders auch die japanischen Gäste, begleitet von Yuriko Ikeda und geleitet von Hisao Tanaka, begrüße ich ganz herzlich“, so Dr. Bengart.
„Diese und viele andere Bopparder Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Begegnung mit Japan eingesetzt haben und immer noch engagieren, sind es gewesen, die durch unermüdlichen Einsatz den vom japanischen Außenministerium verliehenen Preis verdient haben. Sie wurden für ihre jahrelange Arbeit für die deutsch-japanische Freundschaft ausgezeichnet. Dafür danke ich auch den Mitbürgern sehr herzlich“, so der Erste Beigeordnete in seiner Ansprache.
Und er führte weiterhin aus: „I have a dream (Martin Luther King 1968) – aus Anlass der 50jährigen Städtepartnerschaft mit Ome und 5 Jahren Schulpartnerschaft Kant Gymnasium Boppard – Ome-Sogo-High-School im Jahre 2015 sollte die wundervolle Taiko-Gruppe der Ome-Sogo-High-School im Rahmen des Mittelrhein-Musik-Festivals in der Stadthalle Boppard die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Die Umstände sind einmalig günstig: Jubiläumsjahr, Walter Honecker, der das Projekt leiten könnte, arbeitet bereits seit Jahren im Rahmen einer Taiko-AG mit dem Kant-Gymnasium zusammen; die Taiko-Trommeln sind hier in Boppard vorhanden und die Organisatoren des Mittelrhein-Musik-Festivals haben bereits Interesse signalisiert. Und wenn ich Sie, Herr Generalkonsul Sakamoto, hiermit auch als Unterstützer gewinnen könnte, dann wird der Traum sicher wahr werden“.
Eine erste musikalische Kooperation ist bereits bei der musikalischen Umrahmung des Festaktes durch ein deutsch-japanisches Chorprojekt unter Leitung von Frau Astrid Spanuth gelungen. Nach intensivem Proben am Vormittag gestalteten einige Kant-Schüler gemeinsam mit einigen Schülerinnen und Schülern der Partnerschule den musikalischen Rahmen. Neben einem gemeinsam in Deutsch gesungenen Lied erfreuten die Jugendlichen alle Anwesenden mit dem in Japanisch vorgetragenen Ome-Lied. Eine tolle und gelungene Darbietung der jungen Leute, die die innerhalb von wenigen Tagen gewachsene Zusammengehörigkeit zwischen den Jugendlichen deutlich zum Ausdruck brachte.
Als einzige Kommune weltweit ist Boppard in diesem Jahr Träger der „besonderen Auszeichnung“, die der japanische Außenminister an Städte, Bürger und Organisationen verleiht, die sich in hohem Maße um die deutsch-japanischen Beziehungen verdient gemacht haben. Generalkonsul Hideyuki Sakamoto (Mitte) überreichte den Boppardern die Urkunde. Foto: Suzanne Breitbach
Besondere Auszeichnung der Stadt Boppard durch den Außenminister von Japan
Verbunden mit dem Ausdruck tief empfundener Dankbarkeit zeichne ich die Stadt Boppard für ihr Engagement in der Förderung der Völkerverständigung zwischen Japan und Deutschland aus. Boppard hat mit der intensiven Pflege der Städtepartnerschaft zur japanischen Stadt Ome über mehrere Jahrzehnte hinweg einen bemerkenswerten Beitrag für die Freundschaft unserer beiden Länder geleistet.
Toyko, den 31. Juli 2013
Fumio Kishida, Außenminister von Japan